Ablauf des Kyūdō-Trainings

Der Anfänger erlernt zunächst die Bewegungsform unter Zuhilfenahme eines sogenannten Gomu-Yumi (Ziehgummi). Das ist ein dem Bogengriff entsprechendes Griffstück mit einer elastischen Gummischlaufe. Dieses Gerät hat ein vergleichsweise geringes Zuggewicht – man kann somit ohne muskuläre Überforderung und gefahrlos die Kyūdō-spezischen Grundbewegungen einüben.

Nach ca. 15 Trainingsstunden wird gelernt, den richtigen Bogen aufzuspannen. Das Zuggewicht ist nun deutlich gesteigert, aber die schon eingeübte Form soll erhalten bleiben. Kurze Zeit später wird dann der Umgang mit dem Schießhandschuh, Makiwara-Pfeil und Bogen geübt. Dazu steht der Schütze vor einer Strohscheibe (Makiwara) in etwa 2 m Abstand. In dieser Phase erlernt man nicht nur das Aufspannen sondern auch das Abschießen in der geforderten Weise.

Die nahe Distanz hat vor allem den Sinn, den Pfeil nach dem Abschuss sicher aufzufangen – denn die Bewegungskoordination ist in der Regel noch nicht gut genug, um auf die 28 m entfernte Scheibe gefahrlos schießen zu können. Sowie der Abschuss vor dem Makiwara die erforderliche Qualität erreicht hat, wechselt der Schütze zur Standarddistanz von 28 m und versucht nun, seine Bewegungen so zu gestalten, dass das Ziel getroffenen werden kann. Diese Fragestellung hört nie auf und ist immer anspruchsvoll. Bei guter Form und nach einiger Erfahrung kann dann auch noch das Enteki-Schießen (Weit-Ziel) auf 60 m Entfernung trainiert werden.

Trainingszeiten Kyūdō
Mo Di Mi Do Fr Sa So
16-18 20-22 10-12
18-20
20-22 16-18
18-20
20-22
-- 10-13

Neben der Schießtechnik gilt es auch die verschiedenen Bewegungsformen (Taihai) zu erlernen, um bei Prüfungen und Wettkampf ein geordnetes Schießen zeigen zu können.

 

Die bei uns üblicherweise verwendeten Zielscheiben
(Heki Kasumi- bzw. Hoshi-Mato)

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