Iaidō-Praxis

Iaidō, die Kunst des Schwertziehens, wie sie heutzutage auch im Alster Dojo e.V. praktiziert wird, entstand vor etwa 500 Jahren und hat ihren Ursprung in den Kriegskünsten der Samurai.

居 i – steht für ›anwe­send sein‹, körperlich wie geistig

合 ai – hier gemeint in der Bedeutung von ›sich gegen­überstehen‹

道 dō – ist ›der Weg‹ oder auch ›das Prinzip‹

Geschichte

Die Ursprünge der Schwertkunst Iaidō reichen wahrscheinlich zurück bis in die Heian (794–1185), wenn nicht sogar bis in die Nara-Zeit (710-794), also die Epoche, in der das gekrümmte einschneidige japanische Schwert entstand. Man geht heute davon aus, dass Iai als systematisiertes Üben von Techniken – die aus solchen weiterentwickelt worden waren, die sich auf dem Schlachtfeld bewährt hatten – zuerst während der Sengoku-Zeit (1467-1568) entstanden. Die Entwicklung zum Iai, wie es heute ausgeübt wird, begann in der Edo-Zeit (1600-1867) die überwiegend von Frieden geprägt war.

In dieser Zeit machte Iai starke Wandlungen durch. Man kann davon ausgehen, dass der praktische Nutzen von Iai damals schon nicht mehr wichtig war. Die Arbeit an der eigenen Disziplin, der Ausdauer und am ›Ich‹ rückte in den Vordergrund. Mit Japans Niederlage im Zweiten Weltkrieg wurden die Schwertkünste verboten. Doch als Kendō 1952 wieder erlaubt wurde, begann auch Iai wieder zu florieren. Mit der wachsenden Popularität von Kendō probierten immer mehr Kendō-Schüler Iaidō aus – unzufrieden damit, dass Kendō sich zu einem punktebasierten Sport zu entwickelte.

Ausrüstung

Das Schwert ist der wichtigste Teil der Iaidō-Ausrüstung, denn seine technische und geistige Bewältigung sind ja das, worum es im Iaidō zu einem guten Teil geht. Zu Anfang reicht ein Holzschwert (Bokuto) vollkommen aus, um die Grundfertigkeiten zu erlernen. Ist man sich dann sicher, dass man diesen Schwertweg weitergehen möchte, legt man sich ein Iaito zu. Das ist ein in Japan speziell zu diesem Zweck hergestelltes Übungsschwert aus Metall (in der Regel eine Aluminium-Legierung), das in Gewicht und Handling einem echten japanischen Schwert, einem Shinken, schon recht nahekommt, ohne die exorbitanten Kosten eines solchen zu verursachen.

Die Kleidung, die beim Iaidō getragen wird, besteht aus dem Keikogi (Jacke) evtl. mit Juban (Unterjacke), der Hakama (Hosenrock) und dem Obi (Gürtel). Zusätzlich, so lehrt die Erfahrung, sind Knieschützer wärmstens zu empfehlen.

Synchronisiertes Üben in der Gruppe

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